Ludwig. Mit Euer Gnaden Erlaubni�, ich werde nicht zur�k gehen. Ich bin nicht gebohren, um mir befehlen zu lassen, und irgend eines Souverains in der Welt Diener und Werkzeug zu seyn. Euer Athem blies zuerst die todte Kohle des Kriegs zwischen mir und diesem gez�chtigten K�nigreich an, und legte Materie zu, dieses Feuer zu n�hren; allein nun ist es schon zu heftig, um von eben dem schwachen Winde, der es anfachte, wieder ausgeblasen zu werden. Ihr lehrtet mich meine Bef�gnisse und Anspr�che an dieses Land kennen, ihr allein legtet diese Unternehmung in mein Herz; und izt kommt ihr, und sagt mir, Johann habe Frieden mit Rom gemacht! Was geht mich sein Friede an? Kraft des Rechts so ich durch meine Verm�hlung erhalten, spreche ich, da Arthur todt ist, dieses Land als mein Eigenthum an; und nun da es halb erobert ist, soll ich zur�k gehen, weil Johann seinen Frieden mit Rom gemacht hat? Bin ich Roms Sclave? Was f�r Subsidien hat Rom zu dieser Unternehmung hergegeben, was f�r Volk, oder was f�r Kriegs-Vorrath? Bin ichs nicht allein, der die Last derselben tr�gt? Wer anders als ich, und diejenigen die meinen gerechten Anspruch unterst�zen, schwizt in diesem Gesch�ft und f�hrt diesen Krieg? Hab ich nicht diese Insulaner mir zujauchzen geh�rt, (vive le Roi!) wie ich gegen ihre St�dte angezogen bin? Hab' ich hier nicht die besten Carten, um dieses Spiel zu gewinnen, das um eine Crone gespielt wird? Und nun soll ich es aufgeben, da ich den Saz schon in H�nden habe? Nein, bey meiner Seele, das will ich nicht thun.
Pandolph. Ihr seht nur auf das �usserliche dieses Gesch�fts.
Ludwig. �usserlich oder innerlich, ich will nicht wieder heimgehen, bis ich mein Vorhaben auf eine so glorreiche Art ausgef�hrt haben werde, als ich zu hoffen von euch selbst aufgemuntert worden bin--
(Man h�rt eine Trompete.)
Was f�r eine muntre Trompete fordert uns hier auf?
Vierte Scene. (Faulconbridge zu den Vorigen.)
Faulconbridge. Verg�nnet mir, nach dem Gebrauch gesitteter V�lker, ein ruhiges Geh�r: ich bin von dem K�nig abgeschikt, um von euch, mein heiliger Lord von Meiland, zu vernehmen, wie ihr ihm euer Wort gehalten habet; und nachdem eure Antwort beschaffen seyn wird, wird es die Erkl�rung seyn, zu der meine Zunge bevollm�chtiget ist.
Pandolph. Der Dauphin will sich durch meine Vorstellungen nicht bewegen lassen, und sagt rund heraus, er wolle die Waffen nicht niederlegen.
Faulconbridge. Bey allem dem Blut, das jemals von m�nnlicher Wuth gekocht hat, der J�ngling sagt recht. H�ret izt unsern Engl�ndischen K�nig: Denn so spricht seine Majest�t durch mich; er ist vorbereitet, und die Ursache davon ist, weil er es seyn soll. Auf diesen po�ierlichen Affenzug, auf diese geharnischte Mummerey, und unbesonnenes Spiegelgefecht, auf dieses l�ppische Kriegsheer von sauersehenden Knaben, l�chelt der K�nig herab; und ist in guter Verfassung, diesen Zwergen-Krieg, diese Pygm�en-Waffen aus dem Umfang seines Gebiets hinaus zu peitschen. Sollte diese Hand, welche St�rke genug hatte, euch vor euern Hausth�ren zu pr�geln, und zu machen, da� ihr, gleich Wasserk�beln, euch in gemaurte Brunnen t�uchen, unter die Schindeln eurer St�lle klettern, wie Pf�nder in K�sten und Kuffern eingeschlossen ligen, und euch zu euern Schweinen verkriechen mu�tet; da� ihr euere Sicherheit in Kellern und Gef�ngnissen suchtet, und schon schaudertet und vor Angst zittertet, wenn ihr nur einen Englischen Hahn kr�hen h�rtet, in der Einbildung, es sey die Stimme eines bewaffneten Engl�nders; diese siegreiche Hand sollte hier entkr�ftet hangen, nachdem sie euch in euern Kammern gez�chtiget hat? Nein; wi�t, der dapfre Monarch ist in Waffen, und schwebt gleich einem Adler �ber seinen Horst, um jeden Unfall, der sich seinem Neste n�hert, wegzuscheuchen. Und ihr ausgeartete, ihr undankbare Rebellen, ihr blutigen Neronen, die den Leib ihrer theuren Mutter England aufreissen, err�thet vor Schaam; denn eure eignen Frauen und bla�-wangichte T�chter, kommen, gleich Amazonen, hinter Trummeln hertrippelnd, vertauschen ihre Fingerh�te um eiserne Handschuhe, ihre Nadeln um Lanzen, und ihre sanftm�thigen Herzen um Grimm und Blutdurst--
Ludwig. Hier mache deiner Pralerey ein Ende, und kehr im Frieden heim; wir gestehen dir zu, da� du besser schimpfen kanst als wir; gehab dich wohl; wir sch�zen unsre Zeit zu hoch, sie mit einem solchen Plauderer zu verderben.